The End is Near

The End is Near

Hallo aus meinem letzten Monat meiner großen Reise. Oder eher gesagt letzter halber Monat, denn genau morgen in 2 Wochen sitze ich in einer Blechbüxe hoch über den Wolken und hoffe, dass ich dem Ozean nicht zu nahe komme.


Bei mir hat sich wieder viel getan und somit ist dieser Blogeintrag auch wieder vom roten Kontinent. 

Ich knüpfe doch mal schön brav und chronologisch an den Abflug aus Bali an.

Leider hatte ich ja die Woche zuvor immer wieder großen Huddel mit meinem Magen und die Rechnung gab’s dann auf dem Flug. Ich hatte Bauchkrämpfe des Zorns und an Schlaf war nicht zu denken. Meine Befürchtung war, dass ich auseinander gerissen werde und in zwei Teil ankomme, aber zum Glück hat es mein Körper irgendwie gemanagt bekommen, um 5 Uhr Morgens, in einem, halb erfrorene Stück in Cairns zu landen und sich dann noch durch die Sicherheitskontrolle zu schleppen. Und ja, schleppen ist hier eindeutig der richtige Ausdruck, denn an gerades Stehen war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu denken. Nachdem ich einen Stopp auf dem Teppichboden der Wartehalle eingelegt hatte und meinen persönlichen Facharzt, Frau Dr. Dr. Reichrath heulend konsultierte, fiel die Entscheidung auf 'zeitnahes Aufsuchen einer Klinik' und dem wurde dann auch Folge geleistet. Also mit dem Taxi in die Innenstadt und dort mit Sack und Pack 1 ½ Stunden warten, bis ich mit einem Arzt sprechen konnte. Oder es zumindest versuchte #HeulkrampfHallo. Naja wie auch immer, die Ärztin war ziemlich geschockt, wie lange ich zugewartet hatte und verschrieb mir gleich mal irgendwelche Tabletten. Außerdem war ich etwas dehydriert und auch dagegen gab’s noch ein Medikament. Nachdem ich dann zu zwei verschiedenen Apotheken laufen durfte und erfahren hatte, dass ich die Sonne doch bitte 'ne Woche meiden soll, da das Medikament den natürlichen Sonnenschutz herabsetzt, was super einfach ist einzuhalten bei ca. 31° Außentemperatur, suchte ich dann mein Hostel. Dort angekommen durfte ich weitere 4 Std. totschlagen, da ich zu früh für’s einchecken war. Wie auch immer. Der Tag endete mit einer kleinen Suppe, ziemlich fertig und wie von dem Truck überfahren in nem 6 Bett-Zimmer irgendwo in Cairns.


Am Sonntag ging es mir dann schon etwas besser. Das Hostel war soweit auch echt ganz schön. In einem von Sonnensegeln überdachten Bereich verbrachte ich meinen Tag. Zum Einen, weil man ihn nicht groß verlassen konnte oder zumindest ich nicht. Denn wenn's nicht regnete wie bekloppt (Regenzeit), brezelte die Sonne. Und zum Anderen, war's ganz nett einfach zu lesen, sich mit den Leuten zu unterhalten oder dumm in die Gegend zu starren. Abends kochte ich mir noch, und machte mich dann recht früh auf den Weg ins Träumeland.

 

Am Montag Morgen ging’s mir deutlich besser. Deswegen stattetet ich auch direkt  dem Fitnessstudio einen Besuch ab. Danach liefen ein paar anderen deutschen Mädels und ich an die Lagune von Cairns. Wirklich schön, mit einem öffentlichen Pool-Bereich, einer Promenade und vielen kleinen Läden.  Mittags stand ein erneuter Umzug an. Vom Hostel ging’s mit viel gutem Zureden zu meinem kaputten Koffer, einmal quer durch die Innenstadt bis an’s Hotel, dass ich für Mama und mich gebucht hatte. Da es dort auch ein Gym gab, war ich den Nachmittag über dort, bevor ich mich dann mit einem Fertigsalat, 300 Gramm Tomaten und meinem Buch in den Park setzte und mich wie bekloppt auf den nächsten Morgen freute: Ankunft von MAMA !! 

 

 

Dienstag. ENDLICH! Ich hatte mich am Vortag dazu entschlossen die 6,5 km bis zum Flughafen zu laufen. Zum Einen, um Geld zu sparen für Bus, Taxi oder Co. Zum Anderen hab ich damit meinen Morgensport abgedeckt. Um 9 Uhr lief ich mit schön gemachten Haaren, meinem Frühstücksbrötchen und einer Flasche Wasser los.
Um ca. 9:15 Uhr fiel mir dann auf, dass es recht warm ist.
9:30 Uhr: Es war heiß, wirklich, wirklich heiß.
9:45 Uhr: Meine Haare waren für den Arsch :D Komplett durchgeschwitzt und mittlerweile in nem durchwuschelten Dutt.
10 Uhr: Ich lief ohne jeglichen Schatten auf na Landstraße, da es komischerweise keinen Fußgängerweg mehr gab.
10:15 Uhr: Scheiße, an welchen Terminal muss ich denn?! Hatte Mama ne Zwischenlandung? Wie war das nochmal? 10:30 Uhr: Ich unternehme auf der Flughafentoilette den kläglichen Versuch mein Aussehen halbwegs zu retten.
10:45 Uhr: MEINE MAMA LÄUFT AUF MICH ZU !
10:46 Uhr: Wir liegen uns in den Armen und heulen wie Schlosshunde!!
Zurück zum Hotel ging es dann aber mit einem Taxi :D Und um möglichst schnell den Jetlag zu überwinden und keine Müdigkeit zuzulassen, gingen wir auch direkt in’s Städtchen und schlenderten umher. Abends saßen wir dann während dem Sonnenuntergang bei 25° und einem lauen Lüftchen am Pier, aßen Take-Away vom Asiaten, redeten über Gott und die Welt und waren einfach nur mehr als glücklich uns wieder zu haben. (: 


Mittwochs schleppte ich Mami auch direkt schon mit ins Fitnessstudio. Von dort aus zu einem super leckeren Frühstück und zu unserem neuen Zuhause für die nächsten 2 Wochen. Unser Wohnmobil! 

Möglicherweise haben wir ein kleines Upgrate bekommen und traten die Fahrt somit mit einem 1 Jahr jungen hammermäßigen Camper an. Mama schlägt sich klasse auf der ‘Falschen Seite‘ und wir machten direkt die ersten 60 km, die uns weiter in den Norden nach Port Douglas führten. Wir nutzten den Rest vom Tag zum Ausräumen der Koffer und zum Ausprobieren von all den Knöpfchen und Türen die man hier so findet. Die erste Nacht hatte noch zu Wünschen übrig gelassen, da wir das mit der Klimaanlage noch nicht so geregelt hatten. Aber ansonsten ist der Camper echt bequem! 

Donnerstag unternahmen wir dir erste Tour. Mit einer Gruppe fuhren wir ins Wildlife Habitat und Mama konnte direkt ihre erste Begegnung mit Kängurus verbuchen. Die Hüpfer fraßen uns aus der Hand und waren sooo weich. Möglicherweise bauen wir jetzt doch an, dann kann Papa seinen Elefanten haben und Mama und ich bekommen ein Wallaby. Obwohl es mir die Krokodile auch echt angetan haben. Die haben wir nämlich in freier Natur, bei der Bootsfahrt durch die Mangroven gespotted. 4,2 Meter lang war das Größte. Na Holla die Waldfee, da wird es einem schon anders. Besonders weil am Tag zuvor, ziemlich nahe an unserem Campingplatz, ein Enten-Jagender-Wuff von einem Kroko geholt und erst ein paar Wochen vorher, ein Backpacker Mädel, dass Abends noch im Meer schwimmen war, von einem gefressen wurde.  Also ja, die Schilder die hier überall stehen und ausdrücklich vor den Krokodilen warnen sollte man ernst nehmen, denn ja, die Gefahr ist real.

Am Freitag brachen wir auf in Richtung Süden. Denn immerhin liegen 2.900 km vor uns. Wir stoppten am sau schönen Mission Beach, den wir mehr oder weniger für uns hatten und sammelten schon erste Steine und Muscheln #derZolllässtgrüßen. Abends kamen wir dann in Townsville an. Auch ein wirklich goldiges Städtchen. Nach dem Kochen machten wir es uns noch mit einem Wein bequem und fanden mit einer, mittlerweile gut eingestellten Klimaanlage, eine angenehme Nachtruhe.

 

Den Samstag startet ich mit einem Morningrun am Strand. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Airlie Beach. Richtig schöne, reiche Stadt, mit türkisnem Wasser und großem Hafen. Mit Blick aufs Meer, zwei Kaffees und zwei Muffins bewaffnet, entspannten wir uns im Park und schauten den bunten Kanarienvögeln und Kakadus zu. Die sind hier nämlich nicht in Käfigen, sondern in ihrem ganz natürlichen Lebensraum. Danach fuhren wir noch den Weg zum Hafen ab, damit wir für den nächsten Tag, der eine gebuchte Segeltour beinhaltete, gewappnet waren und wir schön entspannt in Richtung Whitsunday Islands starten können.

Der Sonntag.. Nunja wie soll ich sagen, er startete miserabel! Wir waren früh dran, fuhren den selben Weg wie am Vortag zum Hafen, parkten das Wohnmobil, bezahlten ein Parkticket für den ganzen Tag und liefen los, um nach unserem Terminal zu suchen. Hört sich bis hier hin noch gut an oder? Ja, die nächsten 40 Minuten wurden anders, irgendwie minimal hektischer. Um 8 Uhr sollte der Katamaran abfahren, 7.30 Uhr muss man eingecheckt haben, es war 7.20 Uhr. Wir fanden nur leider nicht unsere Anbieter. Also sind wir zu Fuß in die zweite Hafenbucht gelaufen (7.30 Uhr). Dort erfuhren wir dann, dass es der andere Hafen ist, also einmal durchs Städtchen. Wir zurück zum Wohnmobil gerannt, versucht ne Adresse zu finden, natürlich keine gefunden. Versucht ne Telefonnummer zu finden, natürlich keinen erreicht. Also auf gut Glück los (7.38 Uhr).  Jetzt fahr mal mit nem 7,25 Meter langen Wohnmobil im Schweinsgalopp durch eine Innenstadt, einfach herrlich. Falsch abgebogen (7.43 Uhr). Richtige Einfahrt gefunden (7.49 Uhr). Ich zum einchecken gesprintet, Mama einen Parkplatz gesucht. Ich eingecheckt (7.53 Uhr). Wo ist Mama? Raus gerannt, Mama auf die Schnelle über zwei Parkplätze geparkt (7.54 Uhr). Kein neues Ticket gelöst und ab aufs Boot. (7.56 Uhr). Los Richtung Whitsunday Islands (8 Uhr). Durchatmen (8.03Uhr). IST DER WOHNWAGEN ABGESPERRT?? (8.05Uhr). Panik (8.05Uhr-17:30 Uhr). Dafür wurde der Tag aber besser, deutlich besser. Mit einem Katamaran und ca. 50 weiteren Passagieren sind wir zuerst an einen Schnorchelplatz geschippert. Das Wasser war super angenehm warm, nur leider gab's nicht wirklich viel zu sehen. Zurück an Board haben wir uns gesonnt und Wein gegönnt (im Preis einbegriffen hihi). Um die Mittagszeit sind wir dann am Whiteheaven Beach angekommen. Und der Name passt wie die Faust auf’s Auge! Das Wasser war Türkis, der Strand so weiß wie Schnee (und ihr müsst ja zur Zeit wissen wie Schnee aussieht :b ). Es waren ca. 27° Grad und es ging ein wenig Wind, also wirklich einfach nur perfekt!! Wir konnten bestimmt 60 Meter in’s Wasser rein laufen, haben Rad und Handstände probiert, sind umher spaziert und waren schwimmen. Nach ca. 1 ½ Stunden wurden wir zurück aufs Boot gebracht und konnten uns direkt am bereits angerichteten BBQ bedienen. Mit einem Kartspiel, Bier, Kaffee und Kuchen bewaffnet, segelten wir dann ganz gemütlich zurück Richtung Hafen. Also wirklich ein ganz toller Trip und absolut lohnenswert und ja, auch unser Camper war noch da :D

So, dass war also meine erste Woche mit Mama nach 5 Monaten. Ziemlich aufregend und schön. Morgen werden wir mal die Beine in die Hand nehmen und ein paar Kilometer in Richtung Ziel abarbeiten.
Nur noch knapp 2 Wochen, kaum zu glauben. Und auch kaum zu glauben, dass meine Mama wirklich hier ist. So richtig körperlich anwesend. Ich freu mich ihr das Land zu zeigen und es vor allem gemeinsam zu erkunden, dass wir unsere dummen Späße machen können und ich einfach wieder meine Mami habe, die ich, wenn ich ehrlich bin, Gott sei Dank, wirklich noch oft brauche. (:

Also jetzt geht’s in’s Bett, muss ja morgen bereit sein für eine lange Fahrt. Ist echt anstrengend als Beifahrer zu fungieren. Dauernd muss ich durch die Gegend schauen, Radiosender suchen und ab und an auch noch die Äuglein zu machen. :D

 

Liebe Grüße natürlich von Mama und wir vermissen euch.
Bis ganz bald !