Vorletztes Mal vom Roten Kontinent

Vorletztes Mal vom Roten Kontinent

Nein, Nein , Nein. Das kann doch garnicht sein ?! Es kann doch nicht schon wieder Sonntag sein ?! Oder?
Die Zeit fliegt mittlerweile nicht mehr, sondern sie rast oder ist sogar eher schon bei Lichtgeschwindigkeit angekommen. Irgendwie geht jetzt alles zu schnell. Ich glaube die Tage haben weniger Stunden bekommen, bestimmt auf 15 Stunden verkürzt oder so..

Naja, vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir 'ne wunderschöne Woche hatten und wenn es schön ist rennt die Zeit ja meistens. Und wenn ich sogar das Wort  'Überschall' benutze, dann könnt ihr euch hoffentlich ein bisschen vorstellen, wie schön unsere Woche war.

Den Montag verbrachten wir im Auto. 500 km ging es die Küste runter und wenn ich ehrlich bin, sind das meine Lieblingsmomente. Mama und ich reden und lachen, gucken uns die sagenhaft grüne Landschaft an, gurken irgendwo durchs Hinterland, unser Wohnmobilchen schaukelt, ich lese zwischen drin mein Buch oder singe lauthals zu unserem, ab und an nicht-rauschenden, Radio. Einfach herrlich. Unser Pipi-Stopp führte uns zu einem kleinen, versteckten Strand, mit Hinweis Schild auf Haie (sehr beruhigend). 

Ein weiterer Pipi-Stopp brachte uns irgendwo ins Nirgendwo zu einer ganz süßen Kuh, die wir, vorne weg, 15 Minuten gekrault haben und zu einer Toilette, in der ich einen riesen Frosch entdeckte.. NACHDEM Mama bereits ihr Bläschen dort hinein entleert hatte :D Also da soll man mal sagen, wir würden nichts erleben. Wir waren nur froh, dass es 'nur' ein Frosch war, aber darauf komme ich nochmal zurück. Abends kamen wir dann in Yeppoon an. Und unser Campingplatz dort war der Hammer! Mit direktem Ausblick auf den Strand genossen wir unser Abendessen und ja, wir konnten sogar das erste Mal draußen dinieren, denn den Stechmücken ist es hier schon deutlich zu kalt hehe. Heißt aber nicht automatisch, dass man nicht trotzdem gestochen wird. Dafür gab es nämlich schöne Sandflöhe, die sich an Mama`s strammen Waden gelabt haben und so pi-Mal-Daumen 20 Stiche hinterließen. Hach, sieht das so schön aus :D

Von Yeppoon ging’s es am Dienstag weiter zu 1770. Obwohl ich kein Geschichtslehrer bin, war oder jemals sein werde (versprochen), brauche ich weder meinen Onkel, noch meinen Bruder, um euch zu erklären, wieso das gute Örtchen so heißt. Denn ich hab`s mit eigenen Augen gesehen: der Punkt an dem James Cook 1770 Australien entdeckte!! Ziemlich beeindruckend und auch ziemlich ab vom Schuss (der nächste McDonalds war 70km entfernt, und das soll was heißen !!). Aber auch ziemlich schön! Mit dem Kayak haben wir den Strand und das Meer erkundet, an dem 1770 Captain Cook das erste Mal an Land ging und seinen Namen in einen Baum einritzte. Begleitet von ca. 3 weiteren Pärchen und unserem Guide, sowie von Pelikanen und Delfinen sind wir Richtung offenes Meer gepaddelt. Oder haben es zumindest versucht :D Wir hatten einen Heidenspaß, nicht zuletzt deswegen, weil wir auf eine Sandbank aufgelaufen sind, die Wellen uns fast kentern ließen, Mama überhaupt keine, also wirklich so 0,0 Ahnung hatte wie das Lenken funktioniert und ich mit jedem Paddelschlag von meiner biologischen Erzeugerin nasser und nasser wurde. Den Trip haben wir mit Wein, während dem Sonnenuntergang, kurz vorm Strand ausklingen lassen und ich muss zugeben, dass es bis jetzt fast das Schönste war, obwohl es sehr unpopulär ist, oder vielleicht auch gerade deswegen. 

Der Mittwoch begann mal wieder mit einem Morning-Run. Generell machen wir jeden Tag schön brav unseren Sport. Ok, nicht ganz so geistesgestört wie Papa und ich, aber dennoch, 'ne Stunde sind wir eigentlich jeden Tag mit Sport beschäftigt. Mal geh ich Joggen, mal machen wir Übungen mit dem Therraband (zuletzt in einem Waschraum, da es regnete) oder wir powern uns vor dem Wohnmobil mit einem selbst zusammengestellten Workout aus. Ansonsten war der Mittwoch recht unspektakulär. Unser Ziel war Noosa, aber mehr als den Supermarkt und unserem Campingplatz haben wir dort nicht erkundet, denn es regnete mal wieder.

So und nun kommen wir zum Donnerstag, Trommelwirbel bitte: Einmal meinem Kindheitshelden ganz nah sein, das ist für mich am anderen Ende der Welt auf jeden Fall in Erfüllung gegangen! Darf ich vorstellen: Steve Irwin, Crocodilehunter, mein Held, Besitzer des Australian Zoo und wir waren dort !!!

Der Zoo war wirklich schön. Die Tiere hatten ein verhältnismäßig großes Gehege, es gab tolle Informationen und es war einfach echt genial dort rum zu laufen, wo Steve Irwin lebte. Einfach toll. Wir haben wieder Freundschaft mit den Kängurus geschlossen und konnten endlich mal einen Koala streicheln. Auch die Krokodil-Show war der Wahnsinn und ich weiß, ich wiederhole mich, aber ach du Heiland, diese Dinos sind echt gefährlich! Außerdem haben wir so ziemlich jede giftige Schlange der Welt gesehen und genau das ist der Punkt, an dem ich auf die Toiletten-Situation von Montag zurück kommen möchte :D Nochmal: Zum Glück war es nur ein riesen Frosch, denn ja klar wir wussten schon, dass so ziemlich alles hier in Australien giftig ist, aber dass so ziemlich alles was dich töten möchte genau an der Ostküste lebt, also dort wo wir rumreisen, das war uns leicht in Vergessenheit geraten :D
D.h.: Nächstes Mal die Toilette checken, bevor man‘s hübsche Ärchelchen drüber hält, Mama.  Meine Lieblingstiere waren eindeutig die Wombats und Kängurus. Die Wombats, weil sie einfach nur zuckersüß aussehen. Ganz dicke Bärchen, mit einem fetten Näschen und einem äußerst uneleganten Laufstil.
Die Kängurus, weil sie mich an mein Paulinchen erinnern, die leider diese Woche gestorben ist.. Mit 10 Jahren hatte sie glaube ich ein gutes und langes Hasenleben bei uns und dennoch wird sie mir sehr fehlen! Das aller liebste Tier, das wir je hatten und leider konnte sie nicht mehr warten, bis ich sie nochmal gesehen habe. Aber das ist schon ok, sie ist wohl ganz friedlich eingeschlafen und nicht nur ich, sondern auch Leon trauert um sie. Er hat sie wohl komplett abgeleckt und war ganz fertig mit den Nerven als Papa und Johannes sie beerdigt haben. Naja, die Kängurus sind ein schöner Trost, die sind nämlich genauso weich wie Paulinchen und haben auch so schöne Öhrchen. Am Donnerstag Abend kamen wir dann endlich in Brisbane an und entschieden uns dafür, 2 Nächte hier zu bleiben. 

Somit ging’s dann am Freitag ganz entspannt den ganzen Tag nach Brisbane. Wir hatten sau Glück mit dem Wetter und konnten uns bei Sonnenschein und trockenem Fuße die wunderschöne Stadt ansehen. Zuerst ging’s in ne Mall zum Schaufenster-Shoppen. Danach durch die ganze Stadt und zur Towns Hall, wo wir kostenloses (Kalorienarmes) Eis löffelten. Das war Teil einer total coolen Werbeaktion für besagtes Eis, und um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, waren Spinningräder aufgebaut, super geile Musik dazu und motivierte Trainer. Also aßen wir das Eis, ließen uns die Sonne auf den Buckel scheinen und ins Gesicht (Mama hat nen leichten Sonnenbrand auf dem Näschen hehe) und guckten den Menschen beim Schwitzen zu. Weiter ging’s am Abend Richtung South Bank, mit öffentlichen Parkanlagen zum Schwimmen und toll bepflanzenden Bereichen und einem geilen Ausblick auf die beleuchtete Skyline. Also Brisbane, du hast uns gefallen !! 

Samstag machten wir uns auf zu der Stadt 'Surfers Paradise'. Riesen Wolkenkratzer direkt am Meer. Nicht umsonst trägt es den Namen 'Surfers Paradise', denn die Wellen waren enorm!! Leider setzte nach kurzer Zeit wieder der Regen ein, weshalb wir uns auch gegen den eigentlich geplanten Lamington Natinalpark entschieden und direkt zum östlichsten Punkt Australiens, Byron Bay, weiter fuhren. Ziemlich gute Entscheidung im Nachhinein, denn Byron Bay, war bis jetzt, abgesehen von den Whitsunday Islands, der schönste Strand! Ganz feiner Sand, die Bucht umgeben von Wald und rotem Fels und in der Ferne ein Leuchtturm. Die Stadt war total Hippimäßig angehaucht. Alle liefen Barfuß rum, hatten Rasterlocken und sahen gut zugekifft aus :D Ein nettes Fleckchen Erde die Bayron Bay. 

Obs windig war ?
Obs windig war ?

Und schon sind wir beim Sonntag. Obwohl es regnete wie bekloppt, machten wir einen morgentlichen, 1 Stündigen Spaziergang am Strand, bevor wir jetzt aufgebrochen sind Richtung Trial Bay. Als Stop lässt sich bis jetzt nur ein Baumarkt verbuchen, da Mama den Gartenschlauchadapter mal schön irgendwo hängen gelassen hat und wir uns seit 'na Woche mit fremden Wasserschläuchen durchschnorren :D Ca. 100 km liegen noch vor uns bis zu unserem Nachtquartier. Aber so wie`s aussieht, werden wir heute nur wieder lecker kochen und uns dann unserem Kniffel widmen, bevor wir dann Morgen auch schon in die letzte Woche Australien starten.

In diesem Sinne leg ich den PC mal weg und leiste Mama wieder Gesellschaft oder eben meinem Buch, je nachdem wer das Interessantere zu erzählen hat.

 

 

Wir haben euch lieb,
Bis soooo bald!